Griechenland während der NS-Zeit
Sonntag 6. April 1941:
Um 1.30 Uhr werde ich durch einen Beamten der Gesandtschaft geweckt, der mich bittet, sofort mit ihm zusammen den deutschen Gesandten aufzusuchen.
"Es ist soweit", erzählt er unterwegs, "der Gesandte hat Auftrag, um 5.20 der griechischen Regierung mitzuteilen, daß die deutschen Truppen in Griechenland einrücken" (...)
In der einen Hand die Uhr, die andere auf dem Telephonhörer, erwarte ich die 20. Minute nach 5 Uhr. Jetzt ist es soweit, jetzt fährt der Gesandte bei Korizis vor. In wenigen Minuten wecke ich die vier Blockleiter, die telephonisch erreichbar sind, und gebe ihnen das verabredete Stichwort "Verpaßt den Omnibus nicht".
Sonntag, 27.4.1941:
Da kommt um 1/2 10 Uhr ein Polizeibeamter ins Haus und erzählt uns, es bewegten sich deutsche Truppen auf die Akropolis zu. Sie würden dort wohl die deutsche Flagge hissen. Ich springe zum oberen Stockwerk hinauf an unser Ausguckfenster. Richtig! Am Mast auf dem Belvedere der Burg leuchtet das Rot der Reichsflagge!
Der Schrei: " Die Hakenkreuzfahne auf der Akropolis!" hallt durch das Haus (...)
Bis tief in die Nacht hörten die Nachbarn des Hauses Akademiestraße 23 fröhliche Soldatenlieder.
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